Abgesehen von dem üblichen Trara, das um die allgemeine Tüchtichkeit und die Loyalität der Japaner gegenüber ihren Firmen gemacht wird, fiel mir bei meiner letzten Wildsafari durch Tokio das Organisationstalent dieses Inselvolkes auf, mit dem es ihren Kamikaze-Lebenswandel strukturiert. Auf einem meiner sonntäglichen Spaziergänge mit der Königin entlang der Autobahn entfuhr ihr ein sich ziemlich feucht anhörender Fluch. Der japanischen Umgangssprache nicht ganz mächtig versuchte ich, diesen ihren recht unpopulären Ausspruch übersetzen zu lassen und handelte mir damit zwei Ohrfeigen und eine Tracht Prügel seitens der Ordnungskräfte ein. Am nächsten Tag las ich dann die Schlagzeile, die auch ich übersetzen konnte: "Hund der Königin weg! Sie verlor ihn beim Rollschuhlaufen!" "Oh, Mann", denkt da der Deutsche, während er sich beim Frühstück ein Nutellabrot schmiert, "So`n Mist!"
Hunderttausend staatlich geprüfte Hundesucherinnen standen in Reih und Glied (?), jede einen Quadratmeter Fußboden auf seine prozentualen Hundebestandteile analysierend. Nach fünf Minuten war der Hund gefunden, nach 7 Stunden die Suche abgeschlossen (wirklich, diese Tüchtichkeit und Loyalität!) und in wenigen Sätzen diese Anekdote beendet. Das einzige was mich nun noch erstaunte, war die Gleichgültigkeit mit der die Königin ihren Hund den Fahstuhlschacht hinunterkickte und gelangweilt sagte: "Ei eboshi, semushi! No Fuji!" (legér übersetzt: Reine Beschäftigungsmaßnahme), während sich 27 staatlich geprüfte Hundefängerinnen unten sehr schnell und tüchtig in den Schacht quetschten. August 1994 |